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Wie beschleunige ich die Artikel Erstellung?

Ein wichtiger Schritt zur Einführung von KCS ist die besondere Art und Weise, wie Wissen in Echtzeit erstellt und geteilt wird. Anstatt nachträglich dokumentiert zu werden, werden KCS-Artikel als Teil der Interaktion erstellt und sofort für andere sichtbar gemacht.

Erfasse das Wissen in jenem Augenblick in dem es anfällt

Der Erfassungsprozess ist integraler Bestandteil des Solve-Loops: von der ersten Beschreibung der Anfrage bis zur endgültigen Lösung wird der Artikel auf dem ganzen Weg weiterentwickelt. Selbst wenn eine Lösung noch nicht bekannt ist, wird der KCS-Artikel für andere sichtbar gemacht, insbesondere für andere, die im gleichen Produktbereich arbeiten. Auf diese Weise wird Wissen zu einem Nebenprodukt der Interaktion und nicht zu einem lästigen und zeitraubenden zusätzlichen Schritt. Wenn wir Artikel erstellen, nachdem die Anfrage gelöst ist, haben wir wichtige Informationen verpasst – und wir machen kein KCS!

Wie kann ich dieses Prinzip in ServiceNow umsetzen?

Sie können ihren Wissensarbeitern die Anlage von Knowledge Base Artikeln aus Incidents (ITSM), Kunden Cases (CSM), und Mitarbeiter Cases (HRSD) erleichtern, in dem sie alle Informationen, die diese schon in unterschiedlichsten Feldern eingetragen, oder ausgewählt haben, einfach in eine Artikelvorlage kopieren. Sie können die Übernahme von Feldern einfach konfigurieren, oder sogar kompliziertere Vorgänge mittels Script vorsehen.

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Auf der Jagd nach Wissen in der Community

Knowledge Domain Experten (KDE) sollten laut der KCS Technik 5.9 Knowledge Damain Analysen durchführen. Diese sollen unter anderem Erkenntnisse zu zwei Problembereichen aufzeigen:

  • Probleme der Auffindbarkeit: Wissen ist vorhanden, wird aber nicht gefunden – Suchleistung und -optimierung
  • Inhaltslücken: Wissen, das gesucht wird, aber nicht vorhanden ist

Viele ServiceNow Kunden setzen ja nicht nur ausschließlich das Serf-Service und die darin enthaltene Knowledge Suche für ihre User/Kunden/Mitarbeiter ein, sondern bieten auch Communities zur Selbsthilfe an. Die Idee dabei ist, dass sich alle Hilfesuchenden die Fragen oder Probleme haben, nicht nur selbst, sondern auch gegenseitig helfen. Das vermindert auch die Anzahl der eröffneten Tickets. Die dabei anfallenden Fragen und Antworten sind sehr wertvolle Quellen für beide Probleme, das der Auffindbarkeit, und das der Inhaltslücken.

ServiceNow bietet exakt dafür den Mechanismus des „Knowledge Harvesting“ an.

Damit können KDE Wissen aus einer Community in ServiceNow sammeln, und strukturierte Wissensartikel aus unstrukturierten Diskussionen rund um eine Frage erstellen.

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Was mache ich mit meinen bestehenden Wissen?

Häufig stellt sich bei neuen KCS Initiativen die Frage was mit dem bestehenden Wissen, das in allen möglichen technischen Lösungen abgespeichert ist, denn geschehen soll.

Ich habe häufig festgestellt, dass viele Artikel/Dokumente nicht darauf abzielen den Support / das Service zu unterstützen. Das ist aber die Hauptintention von KCS. Zuerst sollte der Bestand daher in Service-relevante und „andere Dokumente“ unterteilt werden.

Kategorisieren Sie zuerst die Dokumente nach Verwendungszweck

Knowledge Artikel die nicht KCS relevant sind

Diese „anderen Dokumente“ könnten bspw. unter folgende Kategorien fallen:

  • Produkt Dokumentation
  • Service Dokumentation
  • Konfigurationsdokumentation
  • Verträge
  • Policies und Standard
  • Handlungsanweisungen
  • Frage/Entscheidungs-Bäume

Manche dieser Dokumente können direkt in das ServiceNow Wissensmanagement übernommen werden. Dieses bietet die Möglichkeit mehrere unabhängige Wissensdatenbanken anzulegen. Dabei kann anders kategorisiert werden, andere Prozesse/Workflows hinterlegt werden, und auch eine andere Berechtigungshierarchie (Sichtbarkeit) hinterlegt werden. Damit lassen sich diese „Wissenstöpfe“ komplett unabhängig voneinander betreiben.

Erstellen sie je nach Zweck, Verantwortungshoheit, Zielgruppe, u.ä. mehrere unabhängige Wissensdatenbanken. Dies erleichtert die Verwendung, Administration, und auch bspw. die Auswertung wesentlich.

Sie können natürlich auch in diesen Wissenstöpfen die Prinzipien aus KCS anwenden, und bspw. auf die selben Qualitätskriterien setzen. Sie müssen aber nicht.

Zusätzlich habe ich festgestellt, dass viele dieser Dokumente besser durch „lebende Informationen“ ersetzt werden sollten. Bspw. sollte eine saubere CMDB aufgebaut werden, die mittels Discovery und Service Mapping immer aktuell gehalten wird. Im Service Portfolio Management lassen sich darauf aufbauend noch viele andere Informationen pflegen, die sonst irgendwo in einem Dokument abgelegt wurden. Policies haben einen Lebenszyklus und einen konkreten Bezug, und sind daher im Policy and Compliance Management besser aufgehoben. usw.

KCS relevante Wissens Artikel

Alle Dokumente, die den Support und/oder das Self-Service unterstützen, können natürlich übernommen werden. Allerdings müssen sie den selben Qualitätskriterien unterliegen, die Sie auch für neu zu erstellende Artikel definiert haben. Die Anpassung kann man vor der Übernahme machen, oder sukzessive nachher (A Loop), oder einfach gar nicht. Sie werden sehen, das viele dieser Artikel ohnehin sehr rasch obsolet werden, und „unten rausfallen“. Das meiste davon wird auch niemals verwendet, und ist daher wertlos.

Stecken Sie nicht zu viel Aufwand in die Übernahme von bestehenden Dokumenten. Sortieren Sie diese aus, oder übernehmen Sie diese ohne viel extra Aufwand, und stellen Sie danach mittels Messung der Verwendung, des Feedbacks, der Qualität, etc. fest wie wichtig die Dokumente wirklich sind. Glauben Sie niemanden dass „seine“ Dokumente wichtig sind, wenn er das nicht nachweisen kann. Investieren Sie Ihre Zeit lieber in die Einführung und Verbesserung der KCS Prozesse.

Auch diese Dokumente fallen häufig in die Kategorie „Abzulösen durch strukturierte Information“. Siehe oben CMDB, etc.

Anmerkung:
Bei Firmen die selbst Software programmieren gibt es häufig Lösungen zur Dokumentation der Software, Module, Releases, Funktionen, etc., die direkt in die Entwicklungsumgebung integriert sind. Es bringt wenig zusätzlichen Wert diese Lösungen zu ersetzen, bzw. dieses Wissen zu importieren. Falls diese Wissen für den Support Wert bietet, sollte eine Integration angestrebt werden.

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Wie kann ich überprüfen, wer welchen Artikel sieht?

Ein häufiges Problem im Supportalltag ist es, dass man jemandem einen Link auf einen KB Artikel schickt, und derjenige dann diesen Artikel nicht öffnen kann. Oder der Supportmitarbeiter fragt sich auch öfters, warum der User/Kunde/Mitarbeiter die Lösung nicht selbst gefunden hat.

Häufig liegt die Lösung darin, dass man sich mit der Rechtevergabe auf den Artikel selbst ausgetrickst hat. Wie kommt man nun also dahinter, wer, was, und warum sehen darf, oder eben nicht?

Die Antwort gibt das Feature „User criteria diagnostics for Knowledge Management

Das funktioniert auf Knowledge Base Ebene, als Antwort auf die Frage, ob der User überhaupt die Knowledge Base sieht, und auf Artikelebene, um festzustellen, was genau verhindert, dass der User trotzdem keinen Zugriff hat.

Der Mechanismus ist denkbar einfach: Man ruft in der KB Administration die User Criteria Diagnostics auf, und wählt dort den betroffenen User und den Artikel, oder die KB aus, und schon sieht man, welche Rechte schlagend werden.

Ist doch einfach, oder?

Screenshot der User Criteria Diagnostics in ServiceNow

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Was bedeutet „KCS v6 Verified Tool“?

KCS v6 Verified Tools bieten umfassende Funktionalität und sind Technologieplattformen die alle acht KCS-Praktiken ermöglichen.

Mit dem KCS v6 Verified-Programm weisen Anbieter wie ServiceNow nach, dass ihre Produkte über die erforderliche Funktionalität verfügen, um sowohl den Solve- als auch den Evolve-Loop der KCS-Methodik zu unterstützen.

Um KCS v6 Verified zu sein, muss das Produkt den KCS v6 Verified-Standards entsprechen und das KCS v6 Technology Demo Assessment bestanden haben.

ServiceNow Knowledge Management ist ein KCS (V6)-verifiziertes Produkt. Als KCS (V6)-verifiziertes Produkt bietet es Knowledge Management Funktionen zur Verbesserung des Wissens, z. B. Artikelqualitätsprüfungen, kontextbezogene Wissenserfassung und Feedback-Management.

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Was kann ich mit KCS erreichen?

KCS ermöglicht es der Organisation, ihre Fähigkeit zu verbessern, aus dem was sie kollektiv weiß, Kapital zu schlagen.

KCS-Vorteile

Die Vorteile treten im Laufe der Zeit auf und lassen sich in drei allgemeine Kategorien einteilen:

Zu den kurzfristigen Vorteilen von KCS, die in den ersten 3-9 Monaten realisiert werden, gehören:

  • Verbesserte Lösungszeiten um 25-50 % (verbesserte Kapazität zur Bearbeitung von Anfragen)
  • Verbesserte Lösung von Erstanfragen und weniger Eskalationen
  • Verbesserte Fähigkeiten, Arbeitszufriedenheit und Selbstvertrauen der Wissensarbeiter (weniger Stress)

Die mittelfristigen Vorteile, die in 9-18 Monaten realisiert werden, umfassen

  • Drastische Verbesserung des Erfolgs der Anwender bei der Selbstbedienung
  • Geringere Einarbeitungszeit für neue Mitarbeiter

Die langfristigen Vorteile, realisiert in 18-36 Monaten, umfassen:

  • Geschäftsverbesserungen auf der Grundlage von Mustern und Trends in der Benutzererfahrung
  • Identifizierung von Verbesserungen bei Features, Funktionalität, Prozessen und Richtlinien
  • Ermöglichung des Einsatzes von KI, um den Erfolg der Benutzer beim Finden von Lösungen zu verbessern
  • Ermöglichung von Analysen, die vorausschauende und präventive Fähigkeiten bieten (proaktives Kundenengagement)

Das Ausmaß, in dem der Wissensarbeiter Wissen bei der Lösung von Problemen konsequent wiederverwendet, verknüpft, verbessert und – wenn es nicht vorhanden ist – erfasst, steht in direktem Zusammenhang mit dem Ausmaß, in dem die Organisation die Vorteile von KCS realisieren wird. Die Maximierung und Aufrechterhaltung der dramatischen Vorteile von KCS hängt im Wesentlichen von den Menschen und ihrem Verständnis, ihrer Akzeptanz, ihren Überzeugungen und ihrem Verhalten ab. Das Workflow-Modell, der Content-Standard und die Technologie sind dabei die Enabler.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Menschen nicht bereit sind, etwas zu tun, wenn sie nicht verstehen, warum sie es tun. Darin liegt die Herausforderung. Jeder in der Organisation muss das große Ganze verstehen. Anders ausgedrückt: Die Wissensarbeiter, die den Solve Loop machen, müssen verstehen, wie ihre Teilnahme den Evolve Loop ermöglicht und den Menschen, denen sie dienen, der Organisation als Ganzes und den Wissensarbeitern selbst nützt.

Das ist der Grund, warum sich das KCS-Einführungsmodell so sehr auf Führung, Coaching und Kommunikation konzentriert.

Coaching und die Validierung des Verständnisses durch ein Lizenzierungsmodell sind wichtige Elemente, um das Verständnis zu fördern und Verhaltensweisen zu ändern. Um den Erfolg von KCS vollständig zu realisieren, müssen die Praktiken des Solve-Loops (Erfassen, Strukturieren, Wiederverwenden, Verbessern) für die Wissensarbeiter zur Gewohnheit werden. Das ist nicht etwas, das sie gelegentlich tun, oder etwas, das nur einige von ihnen tun.

Was ServiceNow selbst mit KCS erreichen konnte

steht in diesem „Now on Now“ Whitepaper sehr gut beschrieben.

https://www.servicenow.com/content/dam/servicenow-assets/public/en-us/doc-type/resource-center/case-study/non-csm-exceptional-service.pdf
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Warum KCS für Support Organisationen die mit ServiceNow arbeiten die richtige Wahl ist

(Sollten Sie nicht an IT Service Support Prozessen interessiert sein, so lesen Sie bitte direkt ab der letzten Überschrift weiter.)

Ich beschäftige mich seit 2001 mit ITIL. Damals habe ich meine erste Foundation Schulung gemacht., später meinen ITIL Service Manager, dann den ITIL Expert, dann den ITIL 4 Managing Professional und habe schließlich im November 2020 das ITIL® 4 Strategic Leader Certificate erhalten. Nebenbei habe ich unzählige Bücher über Wissensmanagement gelesen, und mich an Abhandlungen über implizites und explizites Wissen ergötzt. Während ich mich theoretisch weitergebildet habe, war ich für unzählige ITSM Projekt verantwortlich, oder in beratender oder beobachtender Rolle mit dabei. Immer wieder ist dabei das Thema Wissensmanagement aufgetaucht. Immer wieder wurde der eine oder andere Versuch unternommen den Wissens Management Prozess zu etablieren. Doch praktisch immer ist nach einiger Zeit alles zum Stillstand gekommen, und letztendlich jegliches Funding dafür versiegt.

Der gebräuchliche Ansatz wirkt nicht nachhaltig

Es gibt eine ganze Mange von Gründen warum diese Projekte gescheitert sind. Ein paar möchte ich hier aufzählen:

  • Fehlende Unterstützung der Führungsebene
    Das liegt aber nicht daran, dass die Führungsebene nicht will. Diese ist vielmehr von Zahlen und Fakten abhängig. Wenn also niemand den Wert darstellen kann und den Nachweis dafür erbringt, dann ist es nicht weiter wunderlich wenn das Budget gestrichen wird
  • Zu weit gefasstes Vorhaben (unfokussiert)
    Der Begriff Wissensmanagement ist sehr weitreichend, und kann alles und nichts bedeuten. Meist fehlt das Scoping und die Abgrenzung, also die Antworten auf die Fragen „Was wollen wir machen?“ und „Was wollen wir nicht machen?“
  • Konzentration auf Software und Tools, weniger auf Inhalte und kommunikative Bedarfe
    Wenn das Thema zum Fliegen kommen soll, dann hilft das Tool alleine gar nichts. Es braucht organisatorische Massnahmen, Schulungen und Verantwortlichkeiten.
  • mieses Tool
    Ohne gute Lösung geht aber auch gar nichts. Häufig wurden in der Vergangenheit immer wieder Lösungen gewählt, die völlig ohne Integration, Kontext und vor allem Reporting arbeiten. Wenn das Wissen nicht auf Knopfdruck zur Verfügung steht und im aktuellen Kontext das gesuchte Wissen darstellt, dann ist es wertlos. Eine Sammlung von Dokumenten auf einem Sharepoint Folder, ein Wiki ohne Reporting, und eine global Enterprise Search Lösung sind kein Wissensmanagement.
  • Falsche Erwartungen aufgrund ungenügender Bezugsgrößen
    Die Frage lautet nicht, wie viele Dokumente ein Knowledge Broker freigegeben hat, sondern vielmehr wieviel ich mir bei der Ticket Bearbeitung gespart habe.
  • Versuch der Zentralisierung (Kontrolle?) von Wissensmanagement
    Wer glaubt, das Wissen nur dann gutes Wissen ist, wenn es inhaltlich und grammatikalisch dreifach gecheckt wurde, und genderkonform und nach Corporate Identity dargestellt wird, der liegt einfach falsch.
  • Künstlich aufgesetzter Prozess
    Das Wissensmanagement ist im Wesentlichen ein Hilfsmittel zur Unterstützung anderer Prozesse. Wenn es völlig entkoppelt von diesen Prozessen betrieben wird, dann funktioniert es nicht, weil es auch seinen Wert gar nicht darstellen kann. Der Wert liegt nicht darin einen Artikel zu schreiben. Er liegt auch nicht darin diesen Artikel zu finden, sondern bspw darin dass ich mir als User selbst helfen kann, und deswegen überhaupt kein Ticket aufmachen muss.
  • Erzwungener Content
    Es hilft nichts wenn man Mitarbeiter zwingt Wissen zu erfassen. Wenn der Manager eine Quote auf Wissensartikel vergibt, dann ist das vollkommen kontraproduktiv. Wenn dieses Wissen dann noch an die Corporate Identity angepasst werden muss, und dann erst freigegeben wird, dann liegt man völlig falsch.
  • Hobby-Knowledge Manager
    So wie es sich nicht bewährt hat den Neffen der Buchhalterin mit dem Backup zu beauftragen, so wenig funktioniert es der Administrationskraft des CIOs nebenbei KM „umzuhängen“.

Der bei ITIL beschriebene Prozess hat einen weitgreifenderen Inhalt und ist gleichzeitig für den Support unzureichend.

Bei ITIL 4 ist der Zweck der Wissensmanagement-Praxis die effektive, effiziente und bequeme Nutzung von Informationen und Wissen in der gesamten Organisation zu erhalten und zu verbessern. Das 43-seitige Dokument „Knowledge management ITIL® 4 Practice Guide“ beschreibt dabei wieder das Wissensmanagment aus allen möglichen Perspektiven, verweist auf das SECI Modell von 1990, einen Artikel zu einigen Wissensmanagement Prinzipien von 2008 , aber vor allem gibt es keine konkreten Anweisungen zur Umsetzung in Supportorganisationen. Es ist hier vielmehr als Praktik beschrieben, die Knowledge Asset verwaltet, die von allen anderen Praktiken benützt, verarbeitet und gemanaged werden. Es beschreibt, dass viele andere Praktiken Anforderungen ans Wissensmanagement haben und sich dieses Organisatorisch vielfach auswirkt.

Im Abschnitt 3.2.1 beschreibt das Dokument den Aufbau und die Pflege der Wissensmanagement-Umgebung.

Der Wissensmanagement Prozess stellt die Existenz und Verbesserung der Umgebung sicher, in der alle Beteiligten die Natur des Wissens verstehen und bereit sind, es zu generieren, zu nutzen und zu übertragen.


Knowledge management ITIL® 4 Practice Guide, © 2020 Axelos

Der Prozess ist fokussiert auf:

  • die Veränderung veralteter Muster der Wissensnutzung
  • den Aufbau und die kontinuierliche Verbesserung der Organisationskultur, die wertvolles Wissen ermöglicht
  • Wissensnutzung und -transfer ermöglicht
  • die Stärkung der Lernumgebung innerhalb einer Organisation
  • kontinuierliche Verbesserung der Wissensmanagement-Praxis im Allgemeinen
  • Identifizierung des Wissensbestands innerhalb einer Organisation
  • Identifizierung der Art und Weise, wie Wissen geschaffen und übertragen wird und wie Wissensbestände verwaltet werden (stillschweigend bis explizit, strukturiert und unstrukturiert).

Was leider (wie immer) in diesem Practice Buch fehlt, sind klare Anweisungen, wie die Prozesse in Workflows umzusetzen sind. Hier kommt aus meiner Sicht KSCs zum Einsatz.

Warum also KCS?

KCS ist eine bewährte Methodik zur Integration der Nutzung, Validierung, Verbesserung und Erstellung von Wissen in den Arbeitsablauf. Der Methodik ist ein Prozess der kontinuierlichen Verbesserung inhärent, der auf den Erfahrungen der Ausführenden und den Mustern basiert, die sich aus der Wiederverwendung von Wissen ergeben. KCS unterscheidet sich stark vom traditionellen Knowledge-Engineering-Ansatz, der in den meisten gescheiterten Knowledge Management Projekten, die ich gesehen habe, angewendet wurde. Dieser Ansatz basiert auf dem Konzept des Wissens von einigen wenigen für viele andere zu nutzen. KCS ist ein Many-to-Many-Modell. Seine Eleganz rührt von der Tatsache her, dass es bedarfsgesteuert und selbstkorrigierend ist, weil es auf den akademischen Konzepten des Doppelschleifenlernens basiert.

Wissensarbeiter aller Art und in allen Funktionen und Branchen haben etwas gemeinsam: Ihr „Produkt“ ist Wissen. Egal, ob es sich um einen Support-Mitarbeiter handelt, der Lösungen für Probleme liefert, um einen Produktmanager, der Anforderungen vermittelt, um einen Personalberater, der den Mitarbeitern bei der Wahl ihrer Sozialleistungen hilft, oder um einen Rechtsberater, der über die gesetzlichen Anforderungen berät – sie alle geben den Menschen die Informationen, die sie brauchen, um etwas zu erreichen. Mit anderen Worten: Sie vermitteln Wissen.

Wissensarbeiter haben viel zu tun – sie reagieren auf Anfragen, beantworten Fragen und erstellen Ergebnisse vielerlei Art und oft auf vielen Kanälen. Es ist leicht möglich, dass dieser unaufhörliche Strom von Aufgaben die wichtige Arbeit überschattet, das Gelernte so zu erfassen, dass die gesamte Organisation davon profitiert. KCS integriert die Nutzung einer Wissensdatenbank in den Arbeitsablauf des Wissensarbeiters. KCS ist dann erfolgreich, wenn das Wiederverwenden, Verbessern und Erstellen von Wissensartikeln in einer Wissensdatenbank für den Wissensarbeiter zur Gewohnheit wird. Wenn diese KCS-Aktivitäten zur Gewohnheit werden, wird die Nacharbeit reduziert und die Qualität der wiederverwendeten Wissensartikel verbessert. Wenn die KCS-Praktiken richtig implementiert werden, verlängert sich die Bearbeitungszeit der Aufgabe nicht. Das ist die Eleganz der Methodik. Und deswegen ist diese Methode ideal geeignet um das Wissensmanagement in ihrer Support-Organisation zu organisieren. Und deswegen scheitert dieser Ansatz nicht so kläglich wie die vielen Versuche die ich zuvor bei unzähligen Firmen aller Branchen miterlebt habe.

Egal aus welcher Service Organisation nun stammen, KCS wird ihnen helfen schneller, effizienter und nachhaltiger zu agieren. Deswegen hat ServiceNow die Unterstützung mittels KCS für den IT Support, genauso vorgesehen wie für den Kunden Support oder das HR Service Delivery.